Weltladentag 2013 – ZUVIEEL ISST ZUWNIG

Weltladentag 2013 – ZUVIEEL ISST ZUWNIG

Mit diesem Slogan wollen wir das paradoxe Zusammenspiel von gleichzeitiger Lebensmittel­überversorgung und Hunger thematisieren. Wir wollen die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Missstände und Ungerechtigkeiten in der globalen Landwirtschaft lenken.Das Plakat soll polarisieren und innere Unruhe auslösen: Weder Grammatik, noch Rechtschreibung stimmen. Auch beim globalen Ernährungssystem ist einiges in eine Schieflage geraten: In der einen Welthälfte dominieren industrielle Massenproduktion von „Billiglebensmitteln“, gesundheitsschädliches Übergewicht und Nahrungs­mittel­­verschwendung – auf der anderen Seite stehen Hunger, Armut, chronische Nahrungs­mittel­unterversorgung und große Umweltprobleme.

Der globale Mittagstisch

Stellen Sie sich einfach mal vor:
Alle 7 Milliarden Menschen auf der Welt sitzen zusammen an einem Mittagstisch. Auf dem Tisch liegt die wunderbare Vielfalt aller Anbau- und Esskulturen. Es ist genug Essen für alle da !

Die Wirklichkeit:
Obwohl genug Essen produziert wird, sitzen an diesem Tisch – neben 1 Milliarde Übergewichtigen – fast 1 Milliarde Menschen, die hungern.
Und in jeder Stunde fallen 4000 Menschen während des Essens tot von ihren Stühlen – verhungert.

Welternährung in Schieflage

Im Norden:
industrielle Massenproduktion
Lebensmittelverschwendung
gesundheitsschädliches Übergewicht

im Süden:
Armut
chronische Nahrungsmittelunterversorgung
Sterben durch Hunger
Ein Armutszeugnis für die Weltgemeinschaft !
Denn das eine verursacht das andere. Wir essen den Armen die Teller leer. Gründe dafür gibt es sehr viele. Einer davon ist die industrialisierte Landwirtschaft.

Kampf um die richtige Landwirtschaft

Bei der Lösung des Hungerproblems ringen zwei verschiedene Formen von Landwirtschaft miteinander:
Eine, die mit Hochleistungssaatgut, Dünger, Chemie und Technik Erträge steigert und diesen standartisierten Bausatz in jeden Winkel der Welt liefert.
Oder eine Landwirtschaft, die sich bindet an die jeweiligen kulturellen, sozialen und ökologischen Bedingungen in den verschiedenen Regionen in der Welt. Die mit modernen Erkenntnissen, aber auch mit traditionellen Methoden arbeitet und das Wissen der Bauern vor Ort mit einbezieht.

Der Faire Handel erbringt den Beweis

Kleinbauern können sich und ihre Familien mit ökologischen Anbaumethoden selbst ernähren.
Und zusätzlich Lebensmittel für den Markt oder den Export anbauen.
Wo sie genügend Land, Wasser, Geld und Arbeitgeräte haben, produzieren sie sogar einen deutlich höheren Nährwert pro Hektar als die industrielle Landwirtschaft. Denn sie setzten auf die Vielfalt der Ackerfrüchte.

Die Politik hat Verantwortung für die Landwirtschaft

Sie muss die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich die Landwirtschaft für Natur-, Wasser-, Klima- und Tierschutz einsetzt und keinen Schaden in Entwicklungsländern anrichtet. Sie muss alles dafür tun, Kleinbauern zu unterstützen, denn der Kampf gegen den Hunger kann nur auf dem Land gewonnen werden.
Deshalb wollen die Weltläden die neue Bundesregierung mit 100000 Unterschriften an diese Verantwortung erinnern.
Bitte unterstützen sie uns dabei auch mit Ihrer Unterschrift!

„Wenn wir uns weiterhin allein auf die Steigerung der Produktion konzentrieren, dann untergraben wir unser landwirtschaftliches Kapital und hinterlassen einen ausgelaugten Planeten.
Nur wenn die Politiker diese Botschaft ernst nehmen, kann eine gerechte Politik im Interesse der Armen verwirklicht werden“.

Robert Watson, Vorsitzender des Weltagrarrats

  • füherer Chefwissenschaftler der Weltbank
  • Initiator des wegweisenden Wissenschaftsberichts zum Abbau der Ozonschicht
  • Begründer des Weltklimarates IPPC und dessen Vorsitzender bis 2001