Zum Internationalen Frauentag: Fairer Handel stärkt Frauenrechte

Zum Internationalen Frauentag: Fairer Handel stärkt Frauenrechte

Foto: Frauen der Kooperative La Surenita in Honduras (Foto:  Gepa-The Fair Trade-Company)

Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen auf unterschiedliche Weise für ihr Recht auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Dennoch werden immer noch viele von ihnen strukturell benachteiligt und diskriminiert. Sie verdienen für die gleiche Tätigkeit weniger Geld als Männer und können oft keine Führungspositionen einnehmen. In einigen Ländern ist es ihnen verwehrt, ein eigenes Konto zu eröffnen oder Land zu erwerben. Vielerorts wird ihnen ganz einfach der Bildungsweg aufgrund ihres Geschlechts verwehrt. Darauf macht der internationale Frauentag am 8. März aufmerksam.

Im Fairen Handel haben Frauen Rechte

Der Faire Handel zeigt, dass es anders geht. Das sechste der zehn Prinzipien des Fairen Handels besagt, dass Frauen nicht benachteiligt werden dürfen. Der Faire Handel fördert daher Strukturen, die es Frauen ermöglichen, ihr volles Potential zu entfalten. Davon haben nicht nur die Frauen selbst Vorteile, sondern auch ihre Familien und Gemeinschaften. Denn es ist erwiesen, dass Frauen einen größeren Teil ihres Einkommens für Bildung, Gesundheit und die Ernährung ihrer Familie ausgeben als Männer.

Nach einer Studie der WFTO haben Frauen im Fairen Handel bessere Arbeitsbedingungen und besseren Zugang zu Ressourcen und Führungspositionen – und damit auch mehr Entscheidungsmacht, Unabhängigkeit und ein stärkeres Selbstbewusstsein.

Cashewkerne von La Surenita in Honduras

Und es gibt im Fairen Handel sogar einige reine Frauen-Kooperativen. Eine davon ist La Surenita in Honduras. Genau genommen handelt es sich um drei Kooperativen, die in der Provinz Choluteca im Südosten Honduras, im Grenzgebiet zu Nicaragua, angesiedelt sind. Seit vielen Jahren organisieren sie Anbau, manchmal auch den Aufkauf, die schwierige Verarbeitung und Vermarktung der Cashewkerne in Eigenregie. Durch die Unterstützung der Friedrich Ebert Stiftung und über den Fairen Handel konnten und können sie die Cashewkerne auch in Deutschland verkaufen. Die Gepa war ihr erster Kunde.

In einem Schaufenster, das sich mit dem Internationalen Frauentag beschäftigt, stehen bei uns deshalb einige Packungen Cashewnüsse der Gepa, die von La Surenita hergestellt wurden.

Außerdem drei Plakate mit Zitaten von Frauen, die zeigen, wie sich der Faire Handel für Frauenrechte einsetzt.

Eine Teilnehmerin der Konferenz des lateinamerikanische Produzentennetzwerks CLAC „Bevor eine Frau um ihre wirtschaftlichen und sozialen Rechte kämpfen kann, braucht sie zunächst die feste Überzeugung, etwas wert zu sein und das Recht zu haben, sich für sich selbst einzusetzen.“

 

Rinku Mishra, Schneiderin bei Creative Handicrafts in Mumbay: „Ich habe hier gesehen, dass Frauen auf allen Ebenen arbeiten, als Vorgesetzte, Designerinnen, Produktionsleiterinnen. Da stellt sich mir die Frage, warum man mir weis machen konnte, dass eine Frau nichts erreichen könne. Mein Selbstbewusstsein als Frau wächst. Wir haben hier regelmäßige Schulungen zu Themen wie Gleichberechtigung und geschlechtsbezogener Gewalt.“

Teegartenmanagerin Bhawani Rai, bis vor einigen Jahren einzige Teegartenmanagerin in Darjeeling: „Die Männer haben gelernt, mich zu respektieren.“

Die Vielfalt von Tees wird in den nächsten zwei bis drei Wochen übrigens Thema im Fairkaufladen sein. Das eigentliche Teepflücken ist, zumindest in Assam, Darjeeling und Sri Lanka, meist reine Frauenarbeit, die allerdings im  Fairen Handel besser bezahlt und abgesichert wird als im konventionellen Handel.