Internationaler Frauentag: Fairer Handel stärkt Frauenrechte

Internationaler Frauentag: Fairer Handel stärkt Frauenrechte

Foto: Ziel 6 der 10 Prinzipien der WFTO (World Fair Trade Organization)

Die weltweite Benachteiligung von Frauen ist hinreichend bekannt: Frauen bekommen für die gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation weniger Lohn als Männer und sind viel seltener in Führungspositionen vertreten. In vielen Ländern des Globalen Südens haben Frauen kaum Zugang zu  Bildung, Grundbesitz, Krediten, Informationen oder einem eigenen Einkommen. Sie sind daher wesentlich stärker von Armut betroffen als Männer.

Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) liefert wichtige Zahlen

Laut ihrer Schätzung könnte die Zahl der unterernährten Menschen um 100 – 150 Millionen reduziert werden, wenn die Ungleichheit der Geschlechter im Agrarsektor beseitigt würde.

Nach aktuellen Schätzungen werden etwa 43 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit weltweit von Frauen geleistet, in sehr armen Ländern bis zu 70 Prozent.  Frauen investieren ihr verdientes Geld etwa zu 90 Prozent für die Ernährung, in Ausbildung der Kinder, soziale Aktivitäten und Gesundheit der Familie, leisten also einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwohl. Bei Männern sind dies nur 30 Prozent.

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den wichtigsten Prinzipien im Fairen Handel

Dies hat der Faire Handel längst erkannt und in seinen Prinzipien festgelegt. Denn nur durch Gleichstellung der Geschlechter und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen können diese ihr Potential entfalten. Dies wiederum ist  Voraussetzung für die in der Agenda 2030 geforderte nachhaltige Entwicklung der Weltgemeinschaft. Wenn es zum Beispiel darum geht, Armut und Hunger (Ziel 1 und 2) zu beseitigen, führt am Empowerment von Frauen so gut wie kein Weg vorbei. Ziel 5 der Agenda 2030 fordert deshalb – genauso wie der Faire Handel in Ziel 6 der WFTO – die Gleichstellung der Geschlechter.

Fair-Handels-Organisationen fordern z.B. im Ziel 6 der WFTO, bei Einstellung, Entlohnung, Weiterbildung, Förderung, Entlassung oder Ruhestand, Menschen nicht aufgrund ihres Geschlechts zu diskriminieren. Frauen haben somit das Recht auf gleiche Bezahlung, Behandlung und Chancen wie Männer. Besondere Rücksicht muss auf die  Gesundheits- und Sicherheitsbedürfnisse schwangerer Frauen und stillender Mütter genommen werden.

Fair-Handelsorganisationen setzen sich darüber hinaus aktiv für Geschlechtergerechtigkeit ein und fördern Frauen planmäßig. „Millionen von Frauen haben durch den Fairen Handel überhaupt erst die Möglichkeit bekommen, über das Haushaltseinkommen zu bestimmen, was nachweisbar zu Verbesserungen in Bereichen wie z.B. Gesundheit, Bildung und soziale Entwicklung führt.“ (aus: „Internationale Charta des Fairen Handels“)

 Mehr Sensibilisierung für weltweite Arbeitsbedingungen

Zentrales Anliegen der Fair-Handels-Organisationen weltweit ebenfalls:  Verbraucher*innen, Kommunen, Regierungen und Zivilgesellschaft für die besonderen Arbeits- und Lebensbedingungen der Frauen zu sensibilisieren, die Produkte für uns anbauen und herstellen.

Der Internationale Frauentag bietet in diesem Jahr dazu wieder eine Gelegenheit. Über einige Plakate im Schaufenster lassen wir Frauen aus Fairhandelsorganisationen über ihre Rolle als Frau sprechen.

Frauenpower im Rathaus Petershausen

Auch Frau Pils (vorne rechts auf dem Foto unten), Ansprechpartnerin  für die Fairtrade-Gemeinde Petershausen in der Gemeindeverwaltung, hat den Internationalen Frauentag als Anlass genutzt, sich für den Fairen Handel einzusetzen. Zusammen mit acht Frauen in der Verwaltung fand sie sich bei einer TeaTime zum Tea-Tasting zusammen, bei dem fünf verschiedene Gepa-Tees gekostet wurden. Neben dem Genuss ein schönes Symbol: Frauenpower im Rathaus verbindet sich mit Frauenpower im Fairen Handel  …